#webseidank habe ich einen Beruf der mich glücklich macht. #webseidank lerne ich regelmäßig neue inspirierende Menschen kennen. #webseidank habe ich die Möglichkeit zu reisen. #webseidank erfahre ich zu ganz unterschiedlichen Themen ganz unterschiedliche Perspektiven. #webseidank lerne ich nie aus!

Dies ist ein Beitrag zur Blogparade der famosen Annette Schwindt und Ihres Mannes Thomas Reis. Ich berichte darüber was mir das Internet ganz persönlich Gutes gebracht hat.

Es begann mit einem Modem und wurde mein Beruf

1996 kaufte sich mein Vater einen neuen Rechner, dazu ein 28er-Modem und buchte ein Paket bei T-Online dazu. Und so kam es, dass ich in meinem Freundeskreis zu den ersten gehörte, die Zugang zu diesem Internet hatten. Mein Browser hieß „Netscape Navigator“. Meine Suchmaschine „Fireball“.

1998 leistete ich meinen Zivildienst in der Ulmer Kinderklinik ab. Nachdem ich mich in den vorigen zwei Jahren computermäßig ein bisschen fit gemacht hatte, wurde ich als sog. „EDV-Zivi“ in der IT-Abteilung eingesetzt. In der wöchentlichen Besprechung wurde das Thema Website diskutiert. Der Einzige, der sich bereit erklärte das Projekt anzugehen war ich. Keine Ahnung von nix, aber Bock drauf. Ich arbeitete mich anhand diverser Büchern und Foren in das Thema ein und lernte HTML. Am Ende meine Zivi-Zeit erblickte mein erstes Webprojekt das Licht der Welt.

Seit dem Jahr 2000 ist das Internet mein Beruf. Ich verdanke dem Internet einen Job der mir Freude macht. Und – glaubt es oder nicht – ich schätze dieses Privileg noch heute. Acht, neun oder zehn Stunden am Tag etwas zu tun, das man nicht mag muss einigermaßen grauenhaft sein.

Wir nannten es Web 2.0 – Eine unerschöpfliche Quelle an Informationen

2005 begann ich mich dem Thema „Web 2.0“ zu beschäftigen und schrieb darüber auf meinem ersten Blog. In dieser Zeit begannen die ersten Veranstalter die Reichweite digitaler Inhalte zu verstehen und buchten mich regelmäßig als sog. Live-Blogger. für ihre Events. Außerdem versuchte ich mit kolossaler Erfolglosigkeit das Thema Social Media bei meinem damaligen Arbeitgeber zu platzieren. „Brauchen wir nicht.“ „Kein Budget.“ Dass dort zwischenzeitlich die komplette Social Media-Klaviatur gespielt wird, ist unnötig zu erwähnen. Egal. Was mir das Internet in dieser Zeit bescherte war eine scheinbar unerschöpfliche Quelle an Wissen! Blogs wie „Connected Marketing“ von Martin Oetting, das „E-Business-Weblog“ von Martin Röll oder natürlich der „Werbeblogger“ von Patrik Breitenbach erweiterten nicht nur meinen Marketing-Horizont gewaltig. Durch soziale Netzwerke wurde dies nochmal massiv gesteigert. Ich bin politisch sehr interessiert und auch grundsätzlich dankbar für neue Meinungen und Sichtweisen. Durch das Lesen und Teilnehmen an Diskussionen zu verschiedensten Themen lerne ich hier unfassbar viel dazu.

Und wer sich regelmäßig auf Facebook und Co. bewegt und dort eben auch kommuniziert und nicht nur mitliest, lernt ganz automatisch eine ganze Menge neuer spannender Menschen kennen. Und ganz viele dieser Menschen kenne ich über Barcamps, Konferenzen oder sonstige Veranstaltungen zwischenzeitlich persönlich. Und ich sehr dankbar dafür. Denn daraus entwickelten sich wunderbare Bekanntschaften, inspirierende Gespräche und eine ganze Menge lustiger Abende. All die Menschen (und viele andere mehr) im Beitragsbild dieses Posts, habe ich über soziale Medien kennen gelernt und erst später real getroffen.

2010 habe ich meine Festanstellung gekündigt und bin seither selbstständig. Die erwähnten Veranstaltungen, sowie Beratungen und Vorträge bringen es mit sich, dass ich regelmäßig die Möglichkeit bekomme zu reisen. Neue Städte und wiederum Menschen kennenzulernen. Im Rahmen einer Influencer-Kampagne des Landesmarketing Baden Württemberg bekam ich die Möglichkeit Nobelpreisträger aus verschiedenen Nationen zu interviewen. All diese Erlebnisse wären ohne das Internet nicht möglich.

Alles prima? Natürlich nicht.

Nun sind meine Augen offen genug um zu sehen, dass das Netz nicht nur Gutes hervorbringt. Gerade in dieser Zeit. Oft genug sitze ich komplett fassungslos vor dem Rechner. Soviel Hass. Soviel Neid. Unsagbar viel negative Energie. Allerdings bin ich überzeugt davon, dass die Menschen die das Internet zu einem schlechten Ort machen in der Unterzahl sind. Allerdings sind sie laut. Viel zu laut. Ich für meinen Teil glaube an das Motto von Johannes Korten: „Das Netz ist ein guter Ort, wenn wir es gemeinsam dazu machen.“